Der wolkenlose Himmel über dem Penedès trügt. Vor nicht einmal 24 Stunden sind Unwetter vom Meer kommend über die Hügelketten zogen, haben schwere, tiefliegenden Wolken nach Wochen der Trockenheit ihre Wasserfracht über der Weinbauregion unweit Barcelonas abgeladen. Es riecht jetzt um die Mittagszeit immer noch nach frisch gepflügter Erde, nach Moos am frühen Morgen und nach Mergel. Vereinzelt steht Wasser in kleinen Pfützen, die unter der kräftigen Herbstsonne Kataloniens langsam verdampfen. Den Rebstöcken, die sich fein säuberlich aufgereiht von der Mittelmeerküste bis ins Alt-Penedès auf rund 850 Meter ziehen, geht es offenkundig dennoch prächtig.